IBHLink S5++:SIMATIC® S5 WinCC Flexible

Aus IBHsoftec Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Aufbau einer HMI-Verbindung mit WinCC Flexible über Ethernet zu einer SIMATIC S5 SPS kann über einen IBHLink S5++ realisiert werden.


Beispiel

Nachfolgend wird eine Beispielkonfiguration mit WinCC Flexible dargestellt. Die SIMATIC S5 SPS ist hierzu mit einem IBHLink S5++ per Ethernet verbunden. Der IBHLink S5++ wurde über die AS511-Schnittstelle an die SIMATIC S5 SPS angeschlossen und entsprechend über die IBHNet Konfigurationsoberfläche konfiguriert.

Folgende Adressen wurden gewählt:

IP-Adressen:

Station Address
HMI station 192.168.10.122
IBHLink S5++ 192.168.10.102

Betrieb mit S7 HMI Geräten:

Beim Betrieb mit S7 HMI Geräten ist folgende Einstellung zu wählen:

IP Adresse der Steuerung IP Adresse des IBH Link S5++
Rack Nummer der CPU 0
Steckplatznummer der CPU 2
MPI Adresse der CPU 2

Konfiguration:

Es ist zu beachten, dass in WinCC flexible der Ethernet-Kommunikationstreiber für S7 300/400 ausgewählt wird, da nur dieser eine Einstellung des Steckplatzes zulässt. Die Checkbox "Zyklischer Betrieb" (WinCC Flexible / ProTool) muss aus sein. Bei WinCC muss "Zyklusbildung durch AS" abgeschaltet werden. In den Meldeeinstellungen des Projekts müssen die Checkboxen "S7-Diagnosemeldungen" (Text und Nummer) aus sein. Die "SIMOTION-Diagnosemeldungen" müssen ebenfalls abgeschaltet werden, da diese Dienste bei einer S5 nicht verfügbar sind.


WinCCFlex Verbindungen.png


Überlegungen zur Projektierung der HMI Geräte:

Da die Kommunikation bei einer S7 wesentlich schneller abläuft, als dies bei einer S5 der Fall sein kann, müssen bei der Projektierung der S7 HMI Geräte verschiedene Dinge beachtet werden.

  • Timer bzw. Zähler könnten sich während eines Lese/Schreibvorgangs verändern. Daher sind diese deaktiviert und liefern "SPS Adressfehler". Werden Timer und Zähler benötigt, müssen diese mittels eines Datenbausteines bearbeitet werden.
  • Es können Werte aus dem Prozessabbild der Eingänge und Ausgänge, sowie Merker und Inhalte von Datenbausteinen gelesen und geschrieben werden.
  • Es muss immer darauf geachtet werden, die Bereiche bereits in der Projektierung zu optimieren, um einen möglichst schnellen Datenaustausch mit der CPU zu ermöglichen.
  • Sind auf einem Bild Variablen aus den verschiedensten Bereichen der Steuerung projektiert, so müssen viele Einzelanfragen an die S5 gerichtet werden, die integrierte Optimierung kann dann nicht greifen. Daher sollte in solchen Fällen die Aktualisierungsrate der Variablen verringert werden, so dass es der S5 auch möglich ist, die Anfragen innerhalb der projektierten Zeit zu beantworten.
  • Wenn die Optimierung voll greifen kann, sind Aktualisierungsraten zwischen 200-300ms realisierbar. Kann nicht optimiert werden, so können auch mehrere Sekunden benötigt werden. Mit einer Aktualisierungsrate von 1 Sekunde als Startwert, sollten sich gute Ergebnisse erzielen lassen.
  • Sinnvoller kann es auch sein, die Variablen eines Bildes allesamt in Arrays zusammenzufassen. So können mit einem einzelnen Schreib/Lesezyklus Daten mit der S5 blockweise ausgetauscht werden. Hierdurch lassen sich die besten Aktualisierungsraten erzielen.
  • DB-Adressen sind in der S5 wortweise hinterlegt. Das DW0 bei S5 entspricht dem DBW0 einer S7. Das DW5 einer S5 entspricht dem DBW10 einer S7. Alle weiteren Adressen folgen dieser Logik.
S5 S7
DL 0 DBB 0
DR 0 DBB 1
DL 1 DBB 2
DR 1 DBB 3
DL 2 DBB 4
DR 2 DBB 5

oder

DW 0 DBW 0
DW 1 DBW 2
DW 2 DBW 4

Falls die WinCC flexible Runtime verwendet wird, ist darauf zu achten, dass bei der Auswahl der PG/PC-Schnittstelle die korrekte Einstellung TCP/IP vorgenommen wird.

PGPC Schnittstelle TCPIP.png

Damit ist die Konfiguration der Verbindung abgeschlossen und es können wie gewohnt Variablen definiert werden.

Achtung:
Während eines laufenden Bausteinstatus mit dem Programmiergerät werden alle parallel laufenden Verbindungen angehalten. Diese werden fortgesetzt, sobald der Bausteinstatus mit dem Programmiergerät beendet wird. Die Ursache ist darin begründet, dass sich das PG während des Status die Schnittstelle zur Steuerung exklusiv reservieren muss, um den Status ausführen zu können. Sollen Visualisierungen parallel zum PG betrieben werden, ist dies vom Anwender zu berücksichtigen.