Programmierung und Wartung von S5 Steuerungen mit modernen Rechnern
Simatic® S5 Steuerungen sind heute noch sehr häufig im Einsatz. Diese Steuerungen wurden ursprünglich mit Programmiergeräten auf DOS-Basis bzw. CP/M-Basis programmiert und gewartet. Als Programmiersprache diente Step® 5. Die Steuerungen wurden in Anweisungsliste (AWL), Funktionsplan (FUP) oder Kontaktplan (KOP) programmiert und Schrittketten in Graph® 5 erstellt. Das Programmiergerät wurde über eine 20mA Schnittstelle (AS511) an die Steuerung angeschlossen. Die EPROM's konnte man über eine spezielle Schnittstelle des Programmiergerätes programmieren. In den Steuerungen kamen für spezielle Funktionen (z.B. Positionierbaugruppen, Kommunikationsbaugruppen) die sogenannten COM-Baugruppen zum Einsatz. Diese wurden mit speziellen CP/M Softwarepaketen (COM-Pakete) konfiguriert und diagnostiziert.
Will man diese Aufgaben mit einem modernen Rechner auf Windows XP/ Windows 7/ Windows 8 (32 oder 64 Bit) erledigen, bietet sich unsere Software S5 für Windows® an. Diese Software behinhaltet standartmässig ebenfalls die Funktionen AWL, FUP, KOP und Graph® 5 (Version 1 und 2). Weiterhin enthält die Software unter anderem ein Oszilloskop oder den Statusrecorder. Ausserdem bietet sich optional die Möglichkeit, S7-Steuerungen ebenfalls zu Programmieren/Diagnostizieren.
Dateiformate
Step® 5 Programme liegen normalerweise in Binärdateien mit der Endung ".S5D" ab. Die Symboltabelle befindet sich in einer ASCII-Datei mit der Endung ".SEQ". S5 für Windows® ist in der Lage, diese Dateien direkt zu verarbeiten.
Falls die Dateien nicht mehr vorhanden sind, kann man das SPS Programm mit S5 für Windows® aus der Steuerung auslesen. Über den Schaltplan kann man dann manuell die Symboldatei erstellen. Mit S5 für Windows® kann man dann über die Rückverfolgungsfunktion relativ schnell Fehler in der Anlage finden.
[Image:S5_Rueckverfolgung.png]
Rückvervolgung von Variablen
Onlineschnittstelle
Die 20mA Schnittstelle der Steuerung kann man entweder über den IBH USB-S5-Adapter direkt an die USB-Schnittstelle des Rechners oder über den IBHLink S5++ an das Ethernet-Netzwerk anschliessen.
IBH Link S5++ auf der PG Schnittstelle einer S5-135U
Eine weitere Möglichkeit bietet sich bei S5-Steuerungen mit einer SINEC® L2 Schnittstelle. Hierbei handelt es sich um eine Profibusschnittstelle. Diese kann man über den IBHLink S7++ mit dem Rechner über das Netzwerk verbinden.
Weiterhin existieren verschiedene Netzwerk-Anschaltungen, über die man auch die Steuerungen anschliessen kann. Hierbei wird die 20mA-Schnittstelle der S5-CPU über ein Kabel ("Affenschaukel") mit der Netzwerk-Anschaltung verbunden. Als Netzwerkprotokoll dient entweder TCP/IP oder H1.