IBHNet:Konfiguration IBH Link S5++

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Der IBH Link S5++ ist ein Kommunikationsadapter, der es ermöglicht, über Ethernet und die PG-Schnittstelle einer SIMATIC® S5 Steuerung eine Onlineverbindung aufzubauen. Der IBH Link S5++ erhält im Normalfall die Spannungsversorgung aus der PG Schnittstelle der CPU. Sollte diese die Versorgungsspannung nicht liefern, so können auch extern 24V eingespeist werden. Der äußere Anschluss ist mit 0V zu versorgen, der innere Anschluss mit 24V.


Neben PG Funktionen mit S5 für Windows® können auch mit S7-HMI Geräten Variablen aus der Steuerung ausgelesen werden. Hierbei stehen folgende Kommunikationsprotokolle zur Verfügung:

  • PG Verbindungen mit S5 für Windows®
  • IBHsoftec OPC Server für Visualisierungs PC
  • Fetch / Write über TCP/IP
  • S7-TCP/IP (RFC1006) Variablendienste für aktuelle S7-HMI Panels


Bei Auslieferung hat der IBH Link S5++ die IP-Adresse 192.168.1.13. Ist kein DHCP Server im Netz verfügbar, so fällt er auf diese Adresse zurück. Damit dieser erreicht werden kann, muss ggf. die Adresse des Konfigurationsrechners über die Systemsteuerung angepasst werden. Um die Adresse einzustellen, muss das Programm "S5IBHLink.exe" gestartet werden, um die Konfiguration durchzuführen. Der folgende Bildschirm erscheint:


Ibhlink s5 pp 1.png


  • OK  - Beendet das Konfigurationsprogramm
  • Einstellungen - Öffnet den Konfigurationsdialog für den gewählten Link
  • IBH Link ist nicht in der Liste - Startet eine erneute Suche
  •  ? - Öffnet die Hilfe


Ibhlink s5 pp 2.png


Die IP Adresse kann im gezeigten Dialog entweder statisch eingestellt werden oder von einem DHCP Server dynamisch bezogen werden. Bei der Einstellung DHCP sollte sichergestellt werden, dass auch ein DHCP Server im Netz erreichbar ist.

Um PG-Funktionen mit S5 für Windows® zu nutzen, kann der zu verwendende Port eingestellt werden. Dieser ist normalerweise auf 10010 eingestellt.

Bei Visualisierungssystemen, die das Protokoll Fetch/Write S5 über TCP/IP unterstützen, kann der zu verwendende Port ebenfalls eingestellt werden. Die Fetch/Write Anfragen werden decodiert und über die AS511 Schnittstelle an die Steuerung weitergeleitet.

Bei Visualisierungssystemen, die das S7 Protokoll RFC1006 über TCP/IP unterstützen, liegt der zu verwendende Port fest auf 102. Die über RFC1006 versendeten MPI®-Telegramme werden decodiert und über die AS511 Schnittstelle an die Steuerung weitergeleitet.

Dauerhaft übernehmen - Speichert die Einstellungen im Flash des IBH Link S5++. Folgender Dialog erscheint:


Ibhlink s5 pp 3.png


Nach erfolgreichem Neustart ist das Gerät betriebsbereit. Eine weitere Konfiguration ist nicht erforderlich.


Parallelbetrieb der Dienste: Alle Dienste können auch parallel betrieben werden. Es ist jedoch zu beachten, dass die AS511 Schnittstelle der S5 nur mit 9600 Baud arbeitet und sich die Kommunikationslast auf die verschiedenen Dienste aufteilt. Dies sollte bei eventuellen Timeout Einstellungen der  angeschlossenen Geräte berücksichtigt werden.


Betrieb mit S7 HMI Geräten: Beim Betrieb mit S7 HMI Geräten ist folgende Einstellung zu wählen:

  • IP Adresse der Steuerung = IP Adresse des IBH Link S5++
  • Rack Nummer der CPU = 0
  • Steckplatz Nummer der CPU = 2
  • MPI® Adresse der CPU = 2
  • Die Checkbox "Zyklischer Betrieb" (WinCC Flexible / ProTool) muss aus sein. Bei WinCC muss "Zyklusbildung durch AS" abgeschaltet werden.
  • In den Meldeeinstellungen des Projekts müssen die Checkboxen "S7-Diagnosemeldungen" (Text und Nummer) aus sein. Die "SIMOTION-Diagnosemeldungen" müssen ebenfalls abgeschaltet werden, da diese Dienste bei einer S5 nicht verfügbar sind.


Überlegungen zur Projektierung der HMI Geräte: Da die Kommunikation bei einer S7 wesentlich schneller abläuft, als dies bei einer S5 der Fall sein kann, müssen bei der Projektierung der S7 HMI Geräte verschiedene Dinge beachtet werden.

  • Timer bzw. Zähler könnten sich während eines Lese/Schreibvorgangs verändern. Daher sind diese deaktiviert und liefern "SPS Adressfehler". Werden Timer und Zähler benötigt, müssen diese mittels eines Datenbausteines bearbeitet werden.
  • Es können Werte aus dem Prozessabbild der Eingänge und Ausgänge, sowie Merker und Inhalte von Datenbausteinen gelesen und geschrieben werden.
  • Es muss immer darauf geachtet werden, die Bereiche bereits in der Projektierung zu optimieren, um einen möglichst schnellen Datenaustausch mit der CPU zu ermöglichen.
  • Sind auf einem Bild Variablen aus den verschiedensten Bereichen der Steuerung projektiert, so müssen viele Einzelanfragen an die S5 gerichtet werden, die integrierte Optimierung kann dann nicht greifen. Daher sollte in solchen Fällen die Aktualisierungsrate der Variablen verringert werden, so dass es der S5 auch möglich ist, die Anfragen innerhalb der projektierten Zeit zu beantworten.
  • Wenn die Optimierung voll greifen kann, sind Aktualisierungsraten zwischen 200-300ms realisierbar. Kann nicht optimiert werden, so können auch mehrere Sekunden benötigt werden. Mit einer Aktualisierungsrate von 1 Sekunde als Startwert, sollten sich gute Ergebnisse erzielen lassen.
  • Sinnvoller kann es auch sein, die Variablen eines Bildes allesamt in Arrays zusammenzufassen. So können mit einem einzelnen Schreib/Lesezyklus Daten mit der S5 blockweise ausgetauscht werden. Hierdurch lassen sich die besten Aktualisierungsraten erzielen.
  • DB-Adressen sind in der S5 wortweise hinterlegt. Das DW0 bei S5 entspricht dem DBW0 einer S7. Das DW5 einer S5 entspricht dem DBW10 einer S7. Alle weiteren Adressen folgen dieser Logik.
    S5 S7
    DL 0 DBB 0
    DR 0 DBB 1
    DL 1 DBB 2
    DR 1 DBB 3
    DL 2 DBB 4
    DR 2 DBB 5
    oder
    DW 0 DBW 0
    DW 1 DBW 2
    DW 1 DBW 4
    ... ...
    Achtung: Während eines laufenden Bausteinstatus mit dem Programmiergerät werden alle parallel laufenden Verbindungen angehalten. Diese werden fortgesetzt, sobald der Bausteinstatus mit dem Programmiergerät beendet wird. Die Ursache ist darin begründet, dass sich das PG während des Status die Schnittstelle zur Steuerung exklusiv reservieren muss, um den Status ausführen zu können. Sollen Visualisierungen parallel zum PG betrieben werden, ist dies vom Anwender zu berücksichtigen.